Barbie Kritik: Ein berauschender Film mit tiefgehender Gesellschaftskritik
- Manuel Roth
- 19. Juli 2023
- 2 Min. Lesezeit

Barbie - Ein zeitloser Spielzeugklassiker mit globaler Faszination
Die Barbie-Puppe des Herstellers Mattel ist zweifelsohne ein Spielzeugklassiker, eine Mode-Ikone und ein Körperkult, der weltweit erfolgreich ist. Geliebt und gleichzeitig kritisiert, insbesondere von feministischer Seite aufgrund ihres schlankheitswahnsinnigen Aussehens. Doch Barbie hat auch eine treue Fangemeinde und beeinflusst sogar den heutigen Beauty-Content von Influencern. Mit ihrem vollen Namen Barbara Millicent Roberts steht Barbie nicht nur für eine Puppe, sondern verkörpert eine ganze Welt, die auch in den Filmen zum Ausdruck kommt. Der Film "Barbie" wird von einem gigantischen Marketing-Hype begleitet, und niemand konnte dem Bekanntheitsgrad von Barbie in Deutschland entgehen. Die Produktion erzeugte eine einzigartige Aufmerksamkeit mit zahlreichen Firmenkooperationen, Premieren in nachgebauten Barbie-Häusern und einem aufsehenerregenden Hommage-Teaser im Stil von "2001: Odyssee im Weltraum". Die Besetzung mit Margot Robbie als Barbie und Ryan Gosling als Ken verspricht bereits ein visuell beeindruckendes und unterhaltsames Abenteuer.
Greta Gerwigs hyperkünstliches Universum: Ein Schlaraffenland für Barbie-Fans Barbie Kritik
Greta Gerwigs dritte Spielfilminszenierung führt das Publikum in die schillernde und überperfekte Welt der Barbie. Das Kostümdesign und das Szenenbild schaffen ein hyperkünstliches Universum im Stil der 1950er Jahre, als Barbie zum ersten Mal erfunden wurde. Mit umwerfenden Outfits und aufwendig gestalteten Kulissen werden die Zuschauer in eine rosa-geschmückte Utopie entführt. Die liebevolle Detailarbeit der Ausstattung erweckt das plastische Barbieland zum Leben und bietet eine wahre Augenweide. Die Bewegungen der Figuren sind puppenauthentisch und erinnern an die Art und Weise, wie Kinder mit ihren Barbies spielen. Die Darstellerinnen und Darsteller setzen die charakteristischen Bewegungen um, was die lebendige Welt der Puppen zusätzlich unterstreicht. Inmitten dieser farbenfrohen Kulissen entfaltet sich die Handlung, in der Barbie und Ken die reale Welt erkunden und mit den gesellschaftlichen Normen und Stereotypen konfrontiert werden.
Visuelle Pracht und inhaltliche Substanz: Eine gelungene Balance in "Barbie"
Das Drehbuch von Greta Gerwig und Noah Baumbach steckt voller popkultureller Referenzen und humorvoller Wortwitze. Die feministischen und identitätspolitischen Inhalte werden geschickt in die Handlung eingebettet und kritisch hinterfragt. Der Cast ist vielfältig, und die unterschiedlichen Varianten von Barbie spiegeln die Bandbreite der realen Puppen wider, die Mattel auf den Markt gebracht hat. Ryan Gosling überzeugt in seiner Rolle als Ken mit einem mitreißenden Auftritt, während Margot Robbie eine solide und mitfühlende Performance abliefert. Die visuelle Aufmachung des Films beeindruckt durch ihre Ästhetik und Liebe zum Detail, aber die Handlung verliert sich nicht in den visuellen Reizen.

Existenzielle Fragen und berührendes Finale: "Barbie" als Nachdenklichmacher
Die Kritik am Patriarchat und den gesellschaftlichen Normen wird zwar deutlich, aber manchmal erscheint die Ironie zu leichtfüßig, sodass die eigentliche Konsequenz etwas verloren geht. Dennoch regt "Barbie" zum Nachdenken an und hebt sich von anderen Sommer-Blockbustern durch seine tiefergehende Gesellschaftskritik ab. Regisseurin Greta Gerwig hält alle Fäden zusammen und inszeniert einen berauschenden Film mit passendem Rhythmus. Sie erschafft eine plastische Welt, die zum Anfassen ist und das Publikum mit auf eine existentielle Reise nimmt. Dabei werden Fragen über das Leben, die Identität und das Miteinander gestellt, und das Finale des Films ist berührend und nachdenklich. "Barbie" ist eine fesselnde und ästhetisch atemberaubende Expedition in die Welt der ikonischen Puppe. Mit einer reichen Gesellschaftskritik, einem abwechslungsreichen Cast und einer visuellen Pracht schafft der Film ein Denkmal für die Puppe, die seit Jahrzehnten die Fantasie von Generationen inspiriert.
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